Ich kam nach Kassel für ein Jahr… vor 15 Jahren.

Heute vor 15 Jahren erreichte ich nach einer langen Anreise ein Tag später als geplant mein neues Zuhause in Kassel. Eine liebevolle Hauseigentümerin und unser fürsorglicher Tutor, Saeed, hatten mich in der Ottostraße 1 empfangen.


Wenig später lernte ich meine neuen Roomies und MaHE-Kommilitoninnen, Puji und Phuong, kennen. Zusammen starteten wir unser Kassel-Abenteuer mit Aufregung und Vorfreude.






Puji’s und mein erster Spaziergang durch Kassel war sehr vorsichtig, aber mit ganz viel Offenheit und Neugierde auf Stadt und Menschen. Wir waren aber ziemlich begeistert von der ordentlichen, grünen und belebten Stadt. Die ersten Tage war es meistens sonnig und die Menschen, die wir jeden Tag kennenlernten – Kommiliton*innen, Prof*innen, andere Uni-Mitarbeiter*innen – trugen zu einem sehr angenehmen Ankommen bei.
Gerne erinnere ich mich zurück, wie ich am Anfang dachte, dass meine Kommiliton*innen und ich, die einzigen Studierenden aus dem Ausland in Kassel wären. Mit dieser Einstellung ging ich über den Campus und fragte einige Menschen, die mich freundlich anguckten, ob sie auch MaHE [Master in Higher Education] studieren würden, was sie alle bejahten. Dieses witzige Missverständnis führte dazu, dass ich mich vom ersten Tag sehr wohl und angekommen gefühlt habe. Später habe ich verstanden, dass natürlich alle einen Master in Higher Education studierten, aber keine*r meinen Master in Higher Education Research and Development. Sehr bald lernte ich aber alle anderen kennen und auf der ersten MaHE-Party und in der O-Woche noch ganz viele mehr.
Früh genug hatte sich Kassel auch von ihrer besten Seite gezeigt: Nebel, Regen, Wind, Kälte und all das gleichzeitig. Wir nannten es kasseling. It was kasseling everyday and sometimes all day.

Ich kann mich auch gut daran erinnern, dass uns viele Kasseler*innen von der kurze Zeit vorher geendeten documenta 12 erzählten, was mich gar nicht so beeindruckt hatte. Fünf Jahre später habe ich genau verstanden, wovon sie sprachen. 15 Jahre später denke ich, dass wir alle keine Ahnung hatten, was eine documenta-Ausstellung bewegen kann.
Danke Kassel und Kassel-Freund*innen, dass ich hier sein darf und ihr mein Leben jeden Tag bereichert.
Meine lieben Freund*innen, die alle 5 Jahre mein Kassel-Jubiläum mitgefeiert haben: heute grüße ich euch feucht fröhlich von der Schlei. Die Party folgt aber ganz bald.